Schmetterling – Träger der Seele, Bote des Wandels
Er trägt keine Worte. Nur Bedeutung.
Der Schmetterling erscheint, wenn Wandel unausweichlich ist.
Er wirkt harmlos. Zart.
Ein Lufthauch mit Flügeln.
Doch wer ihn sieht, sieht nicht, was er war.
Ein Wesen, das sich auflöst, um zu fliegen.
Nicht symbolisch. Tatsächlich.
Die Raupe zerfällt in sich selbst.
Und was bleibt, ist etwas anderes. Nicht mehr, nicht weniger.
Verwandlung ohne Romantik.
Die alten Kulturen wussten das.
Bei den Griechen trug die Seele denselben Namen wie der Schmetterling: Psyche.
Atem. Hauch. Etwas, das kommt, geht, sich nie festhalten lässt.
Bei den Azteken waren sie die Toten, die heimkehren.
Bei den Hopi: Boten.
Nicht laut. Aber eindeutig.
Ein Schmetterling am Fenster ist kein Zufall.
Er ist eine Nachricht, die sich nicht erklärt.
Die Metamorphose ist kein Märchen.
Sie ist ein Vorgang.
Fressen. Erstarren. Zerfall.
Flügel entstehen aus Nichts.
Das ist keine Leichtigkeit. Das ist Konsequenz.
Im Christentum wurde daraus Auferstehung.
In der Natur ist es eine Strategie.
Sich auflösen, um zu überleben.
Ein Schmetterling ist kein Ornament.
Er ist der Beweis, dass alles sich ändern kann – und muss.
Wandel kommt nicht sanft.
Er frisst dich auf.
Und was übrig bleibt, fliegt.