Ritual der Sehnsucht: Komm zu mir
In einer Welt, in der Worte mehr als Worte sind, wo Blüten flüstern und Kerzen den Weg weisen, liegt ein stilles Ritual. Es gehört nicht der Bühne, nicht dem Theater der Großen. Es lebt in der Stille, wo Hoodoo seine Wurzeln hat: tief, alt, ernst. Kein Versprechen. Ein Ruf.
Was du brauchst:
Ein Taschentuch aus ungefärbter Baumwolle. Fadengerade. Klar.
Eine rosa Kerze.
Rosenblätter – rot fürs Begehren, rosa fürs Verlangen.
Magnolienblätter. Still, aber machtvoll.
Eine kleine Tasche aus Seide. Rosa. Zum Halten, nicht zum Zeigen.
Was du tust:
Wenn die Mitternacht nicht laut ruft, sondern haucht, zünde die Kerze an. Lass das Licht nicht tanzen. Lass es stehen.
Halte das Taschentuch. Sprich nicht. Spüre. Wer fehlt? Wer wäre da, wenn du rufen dürftest? Denk nicht. Erinner dich.
Lass die Rosenblätter fallen. Leise. Nicht werfen. Nicht streuen. Fallen lassen. Flüstere keine Verse, sondern Wahrheit. Sag, was du meinst. Nichts weiter.
Leg die Magnolienblätter dazu. Sie tragen, was du nicht sagen kannst.
Falte das Tuch. Kein Ritual. Nur Sorgfalt. Stecke es in die Seidentasche. Halt sie nah an dein Herz. Spüre, ob es klopft. Wenn ja: sprich.
Komm zu mir. Herz und Seele vereint. Von deinem Pfad zu mir geleitet.
Leg die Tasche vor die Kerze. Lass sie Licht sehen. Dann vergrabe sie. Irgendwo, wo Bedeutung lebt. Wo der Boden zuhört.
Was bleibt:
Hoodoo ist kein Spiel. Es verlangt dich. Nicht deine Show. Nicht dein Wunschdenken. Deine Essenz.
Dieser Zauber ruft nicht irgendeinen. Er ruft den, der dich spürt, ohne dass du gehst. Den, der dich meint, ohne dass du sprichst. Wenn du aufrichtig warst, kommt Antwort. Nicht immer so, wie du willst. Aber nie ohne Grund.
Der Wind weiß, wohin er fliegt. Du hast ihn nur erinnert.