Ein Bote der Eile: Sankt Expeditus im Gewand des Hoodoo
Er kommt nicht mit Glocken. Nicht mit Weihrauch.
Er kommt, wenn es eilt. Wenn etwas hängt. Wenn eine Lösung jetzt gebraucht wird.
Sankt Expeditus.
Kein anerkannter Heiliger. Kein stilles Kirchenbild. Aber im Hoodoo: präsent, echt, wirkend.
Man ruft ihn, wenn Geld fehlt. Wenn Gerechtigkeit ausbleibt. Wenn etwas blockiert.
Und man ruft ihn nicht zart – sondern klar.
Mit Kerze. Mit Bittruf. Mit Erwartung.
Er wird gezeigt als junger Mann in Rüstung, Schild in der Hand: Hodie – Heute.
Nicht morgen. Heute.
Der Rabe unter seinen Füßen kräht Cras – Morgen.
Und wird zertreten. Weil Aufschub keine Option ist.
Im Hoodoo ist er Werkzeug. Kein Objekt der Anbetung.
Sondern ein Bote. Schnell. Scharf. Effizient.
Man baut ihm Altäre. Man weiht ihm Kerzen. Rot, grün, gold.
Man spricht mit ihm, nicht zu ihm.
Sein Kult ist nicht offiziell. Aber er wirkt.
Er hilft denen, die handeln. Nicht bitten.
Die wissen, was sie wollen.
Und wissen, dass Zeit nicht wartet.
In einer Welt, in der alles langsam ist,
ist Expeditus der Schnitt. Die Dringlichkeit.
Der Ruf nach Jetzt.
Wer mit ihm arbeitet, weiß:
Es kommt nicht irgendwann.
Es kommt entweder sofort –
oder gar nicht.